Filmkritik: "Ich einfach unverbesserlich 3"
- Marcel Flock
- 26. Juni 2017
- 2 Min. Lesezeit

Foto: Universal Pictures
USA, 2017
Regie: Pierre Coffin, Kyle Balda
Sprecher: Oliver Rohrbeck, Martina Hill, Joko Winterscheidt
Kinostart: 06.07.17
FSK: 0
Laufzeit: 90 Minuten
In der heutigen Zeit gibt es drei Arten von Filmreihen: Die, bei denen man sich eine Fortsetzung wünscht. Andere, bei denen man eine Fortsetzung bekommt, aber nicht will und hofft, dass sie das Feeling des ersten Teils nicht zerstört. Und Filme, bei denen einem die Weiterführung oder der plötzliche Abbruch egal ist. Animations- und Komödienfranchises gehören meist zu letzterem, bekommen aber durch unverständlich viel Zuspruch die meisten Ableger, beziehungsweise Fortsetzungen.
Dennoch folgen sie hauptsächlich ein- und demselben Prinzip. Der erste Teil ist lustig, hat ein paar gute Running Gags und schafft es kurzweilig, für Unterhaltung zu sorgen. Der zweite zeigt schon Abnutzungsspuren, geht aber als Snack für zwischendurch in Ordnung. Und der dritte ist einfach der Reihe unwürdig und es vergeht einem die Lust am Schauen.
Bei „Ich – einfach unverbesserlich“ gilt dieses Prinzip nicht. War der zweite grauenvoll und der heiß erwartete „Minions“-Film eine Enttäuschung, geht es mit Teil 3 wieder bergauf.
Dieser ergötzt sich an Metaebenen von Musik der 80er, vielfach eingesetzt von Antagonist Balthasar, insbesondere Hits wie „Bad“ von Michael Jackson bis hin zu hommagenhaften Szenen mit den Minions im Knast, angelehnt an „West Side Story“, was ihn auch deswegen für erwachsene Zuschauer eingeschränkt genussvoll macht. Leider wird es nur bruchstückhaft in den Film eingebettet und sich mehr auf die Geschichte zwischen den ungleichen Brüdern Gru und seinem Zwillingsbruder Dru konzentriert, die leider nichts Produktives zum Film beitragen und ohne die der Film einen anderen Weg hätte einschlagen können. Denn wie immer, ist Gru schlau, ist Dru dumm. Es geht um das Erbe der Familie, die allesamt Schurken waren und Dru braucht dafür Gru als Lehrer. Und Balthasar Blake, ein Antagonist der alten Schule, schwirrt herum und macht Ärger. Und natürlich endet alles in einem riesen Spektakel, um die Zerstörung der Welt zu verhindern. All diese Punkte sind vorhersehbar und einfältig konstruiert, auch wenn der Abspann etwas von „Der rosarote Panther“ innehat und noch mit das Beste am Film ist.
Fazit: Alles in allem ist Teil 3 der beliebten Reihe rund um Bösewicht Gru und seine kleinen gelben Helfer besser gestaltet als der zweite, auch wenn er letzten Endes nichts Innovatives bzw. gestalterisch Einprägsames zum Animationsgenre beiträgt. Für Kinder hat er zu viele Verweise auf die 80er, für Erwachsene zu wenig Stil, um als eine glaubhafte Hommage zu wirken. Im Endeffekt eben doch nur ein x-beliebiger Animationsstreifen, in dem weder eine Liebe zum Detail steckt noch irgendwelche Art von Emotionen hervorgerufen werden.
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