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Hundekot auf Gehwegen? Wir haben größere Probleme!

  • Autorenbild: Christian Ehrhorn
    Christian Ehrhorn
  • 19. Juni 2017
  • 2 Min. Lesezeit

Wenn man sich mit öffentlichen Verkehrsmitteln durch Hamburg bewegt, schnappt man schon einmal den einen oder anderen Gesprächsfetzen auf. Immer öfter habe ich nun gehört, dass sich Leute über, auf deutsch gesagt, Hundescheiße aufregen. Sei es auf dem Gehweg oder auf Grünflächen.

Wenn ich aber durch Hamburg gehe, sei es an den Straßen, durch die Grünanlagen oder am Wasser, dann dominiert etwas anderes in der Landschaft: Müll! Jede Menge davon. Doch warum regt sich darüber niemand auf? Klar, tritt man auf eine Plastiktüte, bleibt die in den meisten Fällen nicht am Schuh kleben und riecht unangenehm. Aber sie und der andere Müll machen etwas viel schlimmeres. Es vergiften die Tierwelt und auch uns Menschen.

Nehmen wir nur mal die Zigarettenstummel, die in einer unzähligen Menge überall verteilt liegen. Nur eine der Kippen genügt, um mehrere tausend Liter Grundwasser zu verseuchen. Doch nicht nur das Grundwasser leidet darunter. Auch in Seen und Flüssen ist das Gift aus Zigaretten ein großes Problem. Denn dadurch sterben unzählige Fische. Aber auch durch den ganz normalen Plastikmüll ist eine Umweltkatastrophe entstanden, der der Mensch nie wieder Herr wird. Blickt man nur mal in unsere Alster. Die ist so sehr mit Plastikmüll verschmutzt, dass regelmäßig tote Wasservögel am Ufer gefunden werden, deren Innereien mit Plastik durchzogen sind. Denn es gibt in der Alster so viel Müll, dass dieser unweigerlich bei der Nahrungsaufnahme in den Körper der Vögel gelangt und sie somit qualvoll verenden. Das gleich gilt für Wiesen- und Waldtiere.

Aber noch ein Lebewesen nimmt Unmengen an Plastik unbemerkt zu sich: Der Mensch. Jeder von uns hat sogenanntes Mikroplastik in seinem Körper. Denn es gibt kaum noch Lebensmittel, die kein Mikroplastik enthalten. Das haben Forscher des vom Institut für Chemie und Biologie des Meeres der Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg bei Untersuchungen verschiedenster Lebensmittel herausgefunden.

Einiges des Mikroplastiks gelangt über Kosmetik in die Nahrung und das Trinkwasser. Aber auch der Müll trägt einen großen Teil dazu bei.

Doch nicht nur unserer heimischen Gewässer werden durch unseren fahrlässigen Umgang mit dem Abfall verunreinigt. Guckt man sich die Weltmeere an, die der Müll dort ganze Spezies auszurotten droht, nimmt das Problem ganz andere Ausmaße an. Aber für viele Leute ist der Hundekot auf der Straße immer noch das größere Problem. Vergleicht man jedoch die Anzahl der Hundehalter, die die Hinterlassenschaften ihres Hundes liegen lassen und die der Raucher, die ihre Kippen in die Gegend schnippsen, so sollte man vielleicht noch einmal umdenken.

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