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Das Geschenk des Sehens: Finkenwerder Verein hilft blinden Menschen in Ghana

  • Autorenbild: Christian Ehrhorn
    Christian Ehrhorn
  • 30. März 2016
  • 2 Min. Lesezeit

Blindheit. Ein großes Problem in Ghana. Bei Erwachsenen, aber besonders bei Kindern. Das bemerkte auch Maschenke Jennert. Sie selber ist von Geburt an blind. 2006 machte sie ein Praktikum in einer ghanaischen Blindenschule. „Dort habe ich festgestellt, dass viele der Kinder nicht hätten dort sein müssen“, erklärt die Fünfunddreißigjährige. „Sie waren durch Masern, Glaukom und andere Krankheiten erblindet. Krankheiten, die man behandeln kann.“

Mit einem Helfer vor Ort besuchte sie ein Dorf und leistete Aufklärungsarbeit. „Die Menschen dort essen kaum Obst. Für sie ist es Affenfutter. Dadurch leiden viele an Vitamin A-Mangel, was auch zur Erblindung führt“, so Maschenka Jennert weiter. Doch mit der Aufklärungsarbeit war es nicht getan. Wieder in Finkenwerder erhielt sie einen Anruf vom Häuptling des Dorfes, in dem sie geholfen hatte. „Er sagte zu mir: Du hast uns erklärt, was es mit der Blindheit auf sich hat. Aber wir haben hier ein paar Leute, die können nicht gucken. Könnt ihr da nicht was machen?“

Ja, das konnte sie und das tat sie auch. Nachdem sie 16 Menschen aus dem Dorf geholfen hatte, kamen immer mehr Anfragen aus dem ganzen Land. „Es wurde immer mehr“, erklärt Maschenka Jennert. „Daraufhin haben wir 2009 den Verein „Augen auf Ghana e.V.“ gegründet.“

Jetzt mussten nur noch die Spenden her. „Wir haben uns verschiedene Aktionen überlegt, z.B. haben wir einen Gospel-Chor für uns singen lassen. Zu Anfang kamen jedoch nicht so viele Spenden“, so Maschenka Jennert, die 1. Vorsitzende des Vereins, weiter. „Blindheit wird oft nicht so wichtig genommen. Wenn man Blinde in den Medien sieht, die sind alle immer glücklich und haben so ein schönes Leben.“

Ein Nachbar brachte Maschenka Jennert auf die zündende Idee. Er verwies auf einen leer stehendes Geschäft in Finkenwerder. „Hier könnten wir einen Sachspendenladen aufbauen, war seine Idee. Und so eröffneten wir diesen 2013.“ Seit dem können Leute Dinge, die sie sich nicht mehr brauchen, dort abgeben. Diese werden gegen Spenden wieder verkauft.

Die zusammengekommenen Spenden bringt der Verein selber in das afrikanische Land. „Wir sind in der Regel ein bis zwei Mal im Jahr für ca. sechs Wochen in Ghana. Die Reisekosten übernehmen wir selbst, sie werden also nicht durch die Spenden finanziert.“

Vor Ort organisiert der Verein mit einheimischen Helfern Ärzteteams, mit denen sie in Dörfer und Schulen gehen und die Menschen aufklären und behandeln. Denn oft sind für die Menschen die Transportkosten in Krankenhaus schon zu hoch.

Doch besonders Prävention ist dem Verein ein Anliegen. „Wichtiges Utensil in Ghana ist die Sonnenbrille. Ohne sie können die Augen stark geschädigt werden“, sagt Maschenka Jennert. „Doch viele dort verbinden Sonnenbrillen mit Verbrechern. Diese Einstellung zu ändern ist auch ein Teil unserer Arbeit. Wir nehmen zudem immer Sonnenbrillen mit nach Ghana.“

Ihr wollte den Verein „Augen auf Ghana“ unterstützen? Dann klickt hier für weitere Informationen.

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