top of page

Scholz verlässt das sinkende Schiff

  • Autorenbild: Christian Ehrhorn
    Christian Ehrhorn
  • 8. Feb. 2018
  • 2 Min. Lesezeit

Olaf Scholz dankt ab. Sein Versprechen an die Wähler, mindestens bis 2020 Bürgermeister zu bleiben, hält er nicht. Denn es lockt ein besserer Posten, und mehr Geld. Die SPD möchte ihn als Bundesfinanzminister direkt hinter Merkel sehen. Damit wird er Vizekanzler.

Noch vor nicht allzu langer Zeit, als man ihn Fragte, ob er den Ruf aus Berlin ignorieren könnte, bestätigte er, der Hansestadt treu zu bleiben, egal welches Angebot kommen würde. Doch jetzt wo der SPD-Kahn am Sinken ist, scheint ihn nichts mehr in Hamburg zu halten. Und er gibt das Ruder einem anderen in die Hand. Das der Kapitän das sinkende Schiff als letztes verlässt, davon hat Olaf Scholz wohl noch nie etwas gehört.

Immer wieder Scholz

Hamburgs Glück ist Deutschlands Pech. Denn „King Olaf“ hatte Hamburg mit Arroganz und Egoismus regiert. Weit vorbei an den Bürgern. Bestes Beispiel ist Olympia, was trotz viel Gegenwind aus der Bevölkerung durchboxen wollte. Er bezeichnete sich immer als bürgernah. Doch bei den Bürgergesprächen konnte er den Wählern emotional nicht ferner sein.

Umso verwunderlicher, dass er immer wieder gewählt wurde. Es wirkte anscheinend auch bei Scholz das „Merkel-Phänomen“. Ihre Politik wird von allen Seiten kritisiert und doch bekommt sie die meisten Stimmen. Das liegt wohl daran, dass sowohl auf Bundes- als auch auf Länderebene die Alternativen fehlen. Und so handelten viele Wähler nach dem Motto: „Der Teufel den ich kenne ist besser als der Teufel den ich nicht kenne!“

Neue Chance für Hamburg

Das Olaf Scholz sein Versprechen an die Wähler nicht hält, liegt wohl auch daran, dass er seinen Stern am sinken sieht. Gerade nach dem G20-Desaster, wo seine Versprechungen ebenfalls ins Leere liefen. Rücktrittsforderungen prasselten auf Olaf Scholz wie ein Hagelsturm ein, nachdem ganze Stadtteile in Schutt und Asche gelegt wurden. Doch er weigerte sich standhaft seinen Posten zu räumen. Nun setzt er also seine Segel in Richtung Berlin und kehrt Hamburg den Rücken. Um die zweihöchste Position nach Kanzlerin Merkel einzunehmen. Wenn Macht und Geld winken kann man schon mal seine Prinzipien vergessen.

Der Abgang von Olaf Scholz bedeutet eine neue Chance für Hamburg. Denn es gibt Dinge, die unter der Scholz-Regierung beschlossen wurden, die dringend einer Änderung bedürfen. So z.B. die Bebauung von Grünflächen und Naturschutzgebieten, das Hamburger Hundegesetz oder auch der Wohnungsbau. Letzteres hat Olaf Scholz zwar vorangetrieben, mehr bezahlbarer Wohnraum ist dadurch jedoch nicht entstanden. Im Gegenteil.

Wer wird neuer Bürgermeister?

Nun bleibt die Frage, wer Hamburgs Rot-Grüne-Regierung bis zum Ende der Amtszeit führt. Einige Kandidaten dafür gibt es schon, darunter Andreas Dressel und Andy Grote. Wer es auch immer wird, er tritt ein schweres Erbe an. Olaf Scholz wünschen wir Glück. Denn das wird er in Berlin, vor allem anderen, am meisten brachen.

Comments


bottom of page