Hundehasser droht mit Giftködern
- Christian Ehrhorn
- 7. Aug. 2017
- 2 Min. Lesezeit

Knapp ein Jahr ist es her, da überkam Hamburg und auch weite Teile von Deutschland eine Welle von Giftködern für Hunde. Täglich wurden unzählige Warnungen für Hundehalter ausgesprochen, sich von bestimmten Arealen fernzuhalten, weil dort mit Gift, Scherben oder anderen gefährlichen Dingen versetzte Leckerlis herumlagen. Auch Hundewiesen waren nicht mehr sicher.

Mittlerweile hatte sich die Situation einigermaßen beruhigt. Doch jetzt, wo es wieder wärmer wird, scheinen die irren Hundehasser wieder unterwegs zu sein. Denn im Fuhlsbüttler Fehrsweg wurden heute Aushänge gefunden mit der Aufschrift “Achtung Hundebesitzer!!! Da hier vermehrt Hundekot vorkommt Wird ab Sofort Hundeleckerlies mit Gift versetzt hier verteilt. Ihr lernt es ja nicht anders Ihr Dreckschweine!” (Rechtschreibung vom Verfasser übernommen). Dies teilte eine Userin über Facebook mit. Auch die Polizei bestätigte dies: “Die angebrachten Zettel wurden zwischenzeitlich vom bürgernahen Beamten entfernt”, so Heike Uhde, Pressesprecherin der Polizei Hamburg.

Foto: Facebook
Aber nicht nur in Fuhlsbüttel scheinen Hundehasser ihr Unwesen zu treiben. Auch im Stadtteil Finkenwerder wurden in der Nordmeerstraße über einen längeren Weg mehrere verdächtige Fleischbällchen gefunden. Ob es sich dabei tatsächlich um Giftköder handelt ist jedoch unklar. Im Fuhlsbüttler Fall ermittelt nun die Polizei. “Die Kollegen des PK 34 versuchen, zu ermitteln wer die entsprechenden Zettel aufgehängt hat. Die diesbezüglichen Ermittlungen dauern an”, erklärte Heike Uhde weiter. Doch was droht jemandem, der droht Giftköder auszulegen oder es tatsächlich tut? “Die Androhung, Giftköder auszulegen würde unter den Tatbestand des Androhens von Straftaten fallen. Sollten tatsächlich Giftköder ausgelegt werden, wäre dies mindestens ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz”, so Heike Uhde. “Sollte ein Tier nach Fressen der Giftköder versterben, würde dies allerdings nach derzeitiger Rechtslage nur den Tatbestand einer Sachbeschädigung verwirklichen.” Doch es ist sehr schwer jemandem das Auslegen von Giftködern nachzuweisen. Denn die Täter müssen auf frischer Tat ertappt werden. Und das erfolgt in den aller wenigsten Fällen.
Merken
Merken
Merken
Commenti